In einer neuen Studie hat der WWF Österreich gemeinsam mit der Ratingagentur ESG Plus die zehn größten österreichischen Retailbanken untersucht. Dabei wurde ihnen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Gemäß der fünfstufigen Bewertungsskala ist keine der analysierten Banken in Sachen Nachhaltigkeit „visionär“, „richtungsweisend“ oder „zeitgemäß“ aufgestellt. Besonders negativ wirkt sich die fehlende Verankerung der Nachhaltigkeit im Kerngeschäft aus. „Mit diesem Rating existiert erstmals in Österreich eine Übersicht, wie nachhaltig unser investiertes Geld, unsere Kredite und die sonstigen Finanzprodukte tatsächlich sind. Insgesamt ist der Handlungsbedarf riesig, die Banken müssen deutlich mehr für Klima- und Naturschutz tun“, sagt Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF Österreich.
Für die Studie haben ESG Plus und WWF Österreich die Bereiche Unternehmensführung, Sparen und Anlagen sowie Kredite und Finanzierungen bewertet. Die Ergebnisse basieren auf Fragebögen an die Banken, Interviews mit den Banken sowie eigenen Recherchen. „Mit einer konsolidierten Bilanzsumme von über 600 Milliarden Euro sowie ihren jeweiligen Veranlagungskriterien und Kreditbedingungen spielen die zehn größten Retailbanken eine Schlüsselrolle für eine ökologische Wirtschaft. Jeder nachhaltig investierte Euro wirkt sich positiv auf unsere Gesellschaft und auf unsere Umwelt aus. Daher müssen die Banken in Zukunft mehr ökologische Standards in ihrem Kerngeschäft verankern und in der Praxis anwenden“, fordert Johanides und verweist auf die gewaltige Herausforderung der Klimakrise und die Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens.